Wir starten bei secnovum hier mit einer dreiteiligen Beitragsserie rund um die Aspekte von Cloud Computing, respektive der Auslagerung der IT-Infrastruktur von KMU in die Cloud. Im ersten Teil vermitteln wir einige Grundlagen und erläutern einige zentrale operationelle Aspekte. Im darauffolgenden zweiten Beitrag gehen wir eher auf potentielle Probleme und Risiken rund um das IT-Outsourcing in die Cloud und wie man sich davor schützen kann ein (juristische und finanzielle Aspekte). Im dritten und letzten Teil der Beitragsserie befassen wir uns mit einer teilweisen Auslagerung der IT; der Nutzung von einzelnen Services in der Cloud.
Starten Sie nun mit dem 1. Beitrag:
Viele KMU betreiben selbst eine eigene IT-Infrastruktur und sind zunehmend mit dem Betrieb der IT überfordert. Einzelne Firmen beschäftigen eigene IT-Spezialisten, andere Firmen arbeiten mit externen Partnern zusammen. Häufig finden wir auch eine Kombination vor, von internen Mitarbeitenden in der IT, die auch mit externen Firmen zusammenarbeiten. Sind diese Konstellationen noch zeitgemäss? Wie verändert sich die Risiko-Situation, wenn auf Cloud-Computing gewechselt wird? Ist Cloud-Computing überhaupt eine Option für KMU?
Realistische Auswertungen zeigen, dass die Kosten für das Betreiben einer eigenen IT-Infrastruktur massiv am Steigen sind und dass diese von den Betriebsinhabern kaum beeinflusst werden können. Cloud-Computing hingegen verspricht fix budgetierbare Kosten und klare Leistungen des Anbieters. Dazu ist auch bei zunehmendem Cloud-Computing damit zu rechnen, dass die Preise fallen werden. Also warum nicht zuCloud-Computing wechseln?
Der Betrieb einer eigenen IT-Infrastruktur setzt vielfach auch die Beschäftigung eigener IT-Spezialisten im Unternehmen voraus, was die Gefahr einer hohen Abhängigkeit und möglicherweise auch eine sehr eindimensionale Sichtweise auf IT mit sich bringt. Verlassen die IT Spezialisten das Unternehmen, so geht enorm viel Know-how verloren. Zudem sind eigene IT-Spezialisten zunehmend überfordert, da immer mehr und komplexere Geräte, Server, Betriebssysteme, Netzwerke, Applikationen usw. betreut werden müssen. Nicht zuletzt ist es für viele IT-Mitarbeitende immer schwieriger, die aktuelle Bedrohungslage risikogerecht zu analysieren. Allerdings, auch bei einer Betreuung durch kleinere externe Firmen sind vielfach ähnliche Probleme festzustellen.
Um nun Cloud-Computing besser zu verstehen, ist ein wenig Theorie notwendig. Wenn man in einem Theoriebuch (oder moderner: Web-Ressourcen wie Wikipedia) nachschaut werden meistens zuerst einige Charakteristiken von Cloud-Computing aufgeführt:
Mit dem Betrieb einer eigenen IT-Infrastruktur tauchen häufig folgende Probleme auf, die scheinbar mit Cloud-Computing zu lösen sind:
Aber auch mit Cloud-Computing tauchen die einen oder anderen Aspekte auf, die kritische Argumente gegen eine Nutzung von Cloud-Computing in KMU auf den Tisch bringen:
Die grossen Cloud-Anbieter (Amazon, Microsoft, Swisscom) bieten Services mit den oben beschriebenen Charakteristiken an (reine Cloud-Services). Die meisten dieser Services können von KMU-Firmen nicht (direkt) eingesetzt werden. Eine KMU-Firma will eher einen einzigen Ansprechpartner für alle IT-Probleme. Viele IT-Firmen in der Schweiz bieten daher «Cloud-Lösungen» an, die nicht alle obigen Charakteristiken aufweisen, aber bedeutend besser auf die Bedürfnisse der KMU zugeschnitten sind.
Diese IT-Firmen betreiben eine grosse Virtualisierungsinfrastruktur, die teilweise in grossen Rechenzentren betrieben wird (Collocation). Teilweise beziehen diese IT-Firmen auch Ressourcen von den grossen Cloud-Anbietern und mixen diese mit den eigenen Ressourcen (Hybrid Cloud). Auf diesen Virtualisierungsinfrastrukturen betreiben die Firmen alle Server und Services ihrer Kunden. Damit profitieren die Kunden von vielen Vorteilen des Cloud-Computings und haben zudem einen einzigen Ansprechpartner für alle IT-Probleme. Diese Cloud-Anbieter für KMU-Firmen implementieren typischerweise IT-Konzepte, die man üblicherweise nur bei grossen Firmen sieht:
Viele der obigen Aspekte skalieren sehr gut, d.h. es spielt vom Aufwand her keine Rolle, ob mit einem guten Monitoring-System 1 Server oder 100 Server überwacht werden. Damit können die Leistungen relativ preisgünstig angeboten werden.
Die Vorteile der Cloud-Services sehen bestechend aus. Im zweiten Teil dieser Beitragsserie werden auch einige problematische bzw. zu berücksichtigende Aspekte des Cloud-Computings angesprochen. Schlussendlich muss jede Firma eine Risiko-Betrachtung für sich selber durchführen.